Hat Maddies mutmaßlicher Mörder mit dem Verschwinden von Inga zu tun?
05.06.2020 - 09:21 Uhr
Magdeburg – Der mutmaßliche Mörder von Maddie (3) aus England war in Sachsen-Anhalt, als 2015 die kleine Inga spurlos verschwand!
Das berichtet die „Volksstimme“. Der vorbestrafte und derzeit inhaftierte Sexualstraftäter aus Braunschweig hatte zum Zeitpunkt von Maddies Verschwinden fast dauerhaft in der Nähe des portugiesischen Urlaubsortes gelebt. 2016 war B. laut „Volksstimme“ in den Fokus der Ermittlungen im Vermisstenfall Inga aus Sachsen-Anhalt geraten.
Grund: Der damals bereits als Kinderschänder vorbestrafte B. hatte ein Grundstück in Neuwegersleben (Sachsen-Anhalt) erworben. Ebenfalls in Sachsen-Anhalt – in Wilhelmshof bei Stendal – verschwand die damals 5-jährige Inga am 2. Mai 2015 spurlos bei einem Familienausflug vom Wilhelmshof.
Jahrelang suchte die Kripo verzweifelt nach Spuren zum Verbleib des Mädchens. Sie fand nichts. Inga blieb verschwunden – genau wie Maddie. Dabei wurde – so die „Volksstimme“– im Februar 2016 im Zusammenhang mit Ingas Verschwinden sogar das Grundstück von Christian B. in Neuwegersleben durchsucht. Die Kripo habe einen Stick mit Kinderpornos gefunden. Dennoch wurde diese Spur offenbar nicht weiter verfolgt.
Seltsam findet auch Rechtsanwältin Petra Küllmei, die Ingas Mutter vertritt. Sie sagte der „Volksstimme“: „Nur einen Tag vor dem Verschwinden von Inga in Wilhelmshof bei Stendal hatte Christian B. einen dokumentierten Parkplatzrempler auf der A 2 bei Helmstedt.“
Der Rasthof liegt keine 100 Kilometer von Schönebeck entfernt. Maddies mutmaßlicher Mörder war also relativ nah am Ort, an dem Inga verschwand. Und: Laut „Volksstimme“ habe er für den 2. Mai 2015 (Ingas Verschwinden) kein Alibi. Anwältin Küllmei zur Volksstimme: „Nur vier Wochen nach Arbeitsbeginn ist die Akte wieder geschlossen worden. Das halte ich für wenig ambitioniert.“
Der Fall Maddie
Die dreijährige Madeleine „Maddie“ McCann war vor rund 13 Jahren im Urlaub in Portugal verschwunden. Die Ermittler waren von einer Entführung ausgegangen. Mittlerweile hält die Staatsanwaltschaft Braunschweig Maddie für tot und ermittelt gegen Sexualstraftäter Christian B. (43).