Bald wieder ohne Mundschutz ins Geschäft? Diese Bundesländer wollen die Maskenpflicht abschaffen
05.07.2020 - 10:32 Uhr
Deutschland demaskiert sich – voraussichtlich ein bisschen. In Meck-Pomm wird die Abschaffung der Maskenpflicht beim Einkaufen voraussichtlich am 4. August beschlossen. Andere Bundesländer planen laut einem Bericht der „Welt am Sonntag“ Ähnliches.
► Niedersachsen: Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) ist dafür, die Pflicht zur Bedeckung von Nase und Mund in Läden in eine Empfehlung umzuwandeln. Er sagte: „Die Maskenpflicht signalisiert eine Gefahr, die es angesichts der regelmäßigen Abstände in großen Teilen des Einzelhandels nicht gibt.“
► Schleswig-Holstein: Anfang August will die Landesregierung eigenen Angaben zufolge die aktuelle Lage analysieren und dann „die auf das Infektionsgeschehen angepassten Maßnahmen umsetzen“.
► Bremen: Das Thema Maskenpflicht soll laut „WamS“ im Senat diskutiert werden.
► Sachsen: Das Gesundheitsministerium bereitet derzeit die neue Corona-Schutzverordnung für die Sommerferien vor, die ab dem 17. Juli gelten soll. „Wir schauen uns gerade an, ob wir beim Einkaufen auf die Maskenpflicht verzichten können. Aber ich wünsche mir da ein bundesweit einheitliches Vorgehen“, erklärte Ministerin Petra Köpping (SPD). In Bussen und Bahnen soll das Tragen von Mund- und Nasenschutz vorerst jedoch Pflicht bleiben. „Ich denke, dass die meisten Menschen dies akzeptieren.“
► Sachsen-Anhalt: Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) kann sich mittelfristig eine Änderung vorstellen. „Wir müssen darüber diskutieren, ob die Maskenpflicht im Handel dort zurückgenommen werden kann, wo es möglich ist, Abstand zu halten“, sagte sie.
►Mecklenburg-Vorpommern: Das am dünnsten besiedelte Bundesland will die Maskenpflicht im Handel als erstes abschaffen. Wenn das Infektionsgeschehen so gering bleibe, sehe er keinen Grund, länger an der Maskenpflicht im Handel festzuhalten, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) der „Welt am Sonntag“. Er gehe davon aus, dass das Kabinett in Schwerin in seiner Sitzung am 4. August das Ende der Maskenpflicht im Einzelhandel beschließen werde. Die Abstandsregel solle aber grundsätzlich bleiben.
„Ich kann die Ungeduld des Handels sehr gut nachvollziehen, die Maskenpflicht abzuschaffen“, sagte Glawe. Er kündigte auch Gespräche mit seinen Kollegen in Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein an. „Wir versuchen, für alle norddeutschen Bundesländer eine einheitliche Regelung hinzubekommen. Noch lieber wäre mir ein bundesweites Ende der Maskenpflicht im Handel“, so Glawe.