Toten Ehemann nackt und ohne Zähne im Wald abgelegt
25.05.2020 - 19:05 Uhr
Es ist ein Gruselfund, den Spaziergänger da Ende 2018 in einem tschechischen Waldstück, nahe der bayerischen Grenze machen: der Leichnam eines Mannes, nackt. Seine Zähne – herausgerissen! Identifizierung? Schwer möglich.
Doch einige Wochen später steht fest: Der Tote ist Kosmetik-Unternehmer Peter von U. (†69).
Seine Ehefrau Cheryl von U. (61) muss sich derzeit wegen Mordes vorm Landgericht in Regensburg verantworten. Gegenüber den Ermittlern behauptet die Kinderzahnärztin mit Praxis in München-Schwabing aber: Es war Notwehr!
Die Verteidigung fordert am Montag maximal fünf Jahre Haft wegen Totschlags in einem minderschweren Fall. Cheryl von U. trägt in ihrem letzten Wort ein selbst verfasstes Gedicht vor, in dem sie die Tat bedauert und junge Mädchen vor Macho-Typen warnt. Der letzte Satz lautet: „Sie müssen mir Freiheit geben.“ Doch die Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haft für die gebürtige US-Amerikanerin.
Mord in feinsten Kreisen?
Das war passiert: Den Erkenntnissen nach erdrosselt Cheryl von U. ihren Ehemann im November 2018 in der gemeinsamen 1,7-Millionen-Euro Villa in Grafentraubach (Landkreis Straubing-Bogen) mit einem Folterwerkzeug, einer Garrotte. Mit Peter von U. verschwindet zeitweise auch der Gärtner Andrew H. Ihm soll Cheryl von U. 10 000 Euro gegeben haben, damit er ihr bei der Leichenbeseitigung hilft. Als er aber vor Gericht aussagt, bestreitet der Gärtner jegliche Mittäterschaft. Die Nummerierung des künstlichen Hüftgelenkes des Opfers ist es jedenfalls, durch die der nackte Mann aus dem Wald als Peter von U. identifiziert wird. Seine Frau gerät unter Mord-Verdacht.